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03. Mai 2014, von Michael Schöfer
Lubuntu - die Alternative zu Windows XP


Bekanntlich hat "Microsoft" den Service für das hochbetagte "Windows XP" im April 2014 eingestellt, künftig wird es daher für dieses Betriebssystem keine Sicherheitsupdates mehr geben. Das ist, 13 Jahre nach Erscheinen der Software, wenig verwunderlich. XP wurde sogar vergleichsweise lange unterstützt, aber irgendwann ist nun mal endgültig der Schlusspunkt erreicht. Bei "Vista", das Ende 2006/Anfang 2007 auf den Markt kam, endet der Support im Jahr 2017, bei "Windows 7" (Erstverkauf im Juli 2009) voraussichtlich im Jahr 2020. Dennoch nutzten nach einer Auswertung von "NetMarketShare" im April 2014 immer noch stolze 26,3 Prozent der Internet-Surfer Windows XP. Virenproduzenten und Kriminelle werden sich darüber bestimmt freuen.

Doch warum Risiken eingehen, wenn es Alternativen gibt? Vor allem, wenn man dazu nicht einmal den alten Rechner verschrotten muss. Auf den PCs, die es bei Erscheinen von XP zu kaufen gab, lassen sich jüngere Windows-Versionen aufgrund hoher Hardwareanforderungen meist nicht vernünftig nutzen. Allein mit dem Kauf des aktuellen "Windows 8.1" (ab ca. 80 €) ist es daher nicht getan. Aber soll man den noch immer funktionierenden Rechenknecht, der bislang treu und brav seine Arbeit tat, wirklich ungenutzt in der Ecke verstauben lassen oder gar als Elektronikschrott entsorgen, obgleich er sich weiterhin fürs Schreiben, Mailen und Surfen eignet? Muss also unbedingt ein neuer Computer her? Nein! Mein Rat: Schlagen Sie der Wegwerfgesellschaft ein Schnippchen: Installieren Sie Linux.

Ich habe zu Hause bei einem mehr als 10 Jahre alten Notebook, das vorher mit Windows XP lief, "Lubuntu 14.04" aufgespielt - eine Linux-Version, die auf "Ubuntu" basiert und besonders gut mit alter Hardware zurechtkommt. Das Handling von Lubuntu erinnert übrigens ein bisschen an Windows XP. Vergleichstest: Während ich das hier schreibe, beansprucht mein Notebook mit "Windows 7" von insgesamt 4 Gigabyte Arbeitsspeicher knapp die Hälfte, Lubuntu gönnt sich dagegen lediglich 596 Megabyte, ist daher auch entsprechend schnell. Mein Netbook mit dem lahmen Intel Atom N450 heißt ab sofort "Lazarus", weil es mit Lubuntu wie von den Toten auferstanden erscheint. Und der Clou des Ganzen: Lubuntu kostet keinen einzigen Cent. Die Installation ist ebenfalls kein Hexenwerk. Wenn mal was hakt, bekommt man auf der Webseite "ubuntuusers.de" jede Menge nützliche Tipps. Mit dem Programm "Wine" kann man unter Lubuntu sogar Windows-Software laufen lassen. Nicht jede, aber viele.

Ich bin jedenfalls von Lubuntu total begeistert, inzwischen habe ich es auf allen meinen PCs zumindest parallel zu Windows installiert. Da Linux überdies sicherer sein soll als Windows, so reduziert sich zum Beispiel die Virengefahr nahezu auf null, ist der Umstieg hoffentlich auch diesbezüglich von Vorteil. Ältere Rechner wegwerfen? Bei mir bloß noch, wenn sie tatsächlich defekt und nicht mehr mit angemessenem Aufwand zu reparieren sind.