Home | Archiv | Leserbriefe | Impressum



02. Dezember 2017, von Michael Schöfer
Keine Bedrohung, aber sie sollte dennoch funktionieren


Vor einem Jahr meldete das Handelsblatt, dass von den 123 Eurofightern der Luftwaffe nur knapp zwei Drittel zur Verfügung stehen und davon wiederum nur 52 Prozent tatsächlich einsatzbereit sind. Von den 93 Tornados waren etwas mehr als zwei Drittel verfügbar, davon aber nur 44 Prozent einsatzbereit. Auch beim Heer gibt es massive Probleme: Von den 244 Kampfpanzern des Typs Leopard sind momentan lediglich 95 einsatzbereit. Und jetzt wird berichtet, dass von den sechs U-Booten der Marine alle sechs kaputt sind und derzeit nicht auslaufen können. Von anderen Schwierigkeiten, etwa mit dem Transportflugzeug Airbus A400M oder den Heeres- und Marine-Hubschraubern, ganz zu schweigen. Obendrein soll die Bundeswehr unter Personalmangel leiden.

Nein, sie ist wahrlich keine Bedrohung für andere. Und das zum Glück. Allerdings muss man sich um die Verteidigungsfähigkeit durchaus Sorgen machen. Ganz ohne eine im Ernstfall funktionierende Armee geht es nun auch wieder nicht. Zwar ist Deutschland nur von Freunden umgeben, die russische Grenze ist immerhin rund 1.100 km (Luftlinie) entfernt, dennoch sollte man an die Territorialverteidigung denken. Und die umfasst schließlich das gesamte Bündnisgebiet der Nato. Das ist kein Plädoyer für verstärkte Aufrüstung, aber eins für die effiziente Nutzung der vorhandenen Haushaltsmittel und die Beseitigung der offenkundigen Mängel bei der Einsatzbereitschaft.