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26. Juli 2019, von Michael Schöfer
Das tut den Dinosauriern unrecht


Der Mensch sei wie die Dinosaurier zum Aussterben verurteilt, liest man oft. Doch das tut den Dinosauriern unrecht, schließlich sind die Riesenechsen vor 66 Mio. Jahren ohne eigenes Zutun ausgestorben. Ursache war bekanntlich der Einschlag eines Asteroiden. Der Mensch hingegen ist an seinem Schicksal selbst schuld: Er heizt die Erdatmosphäre auf, rottet massenhaft Tierarten aus, holzt in großem Ausmaß die Wälder ab, verschmutzt die Meere mit Plastikmüll, verseucht die Welt mit Giftstoffen etc. Und warum? Weil wir doof sind. Wir wissen zwar, dass unser Lebensstil in die Sackgasse führt, sind aber dennoch unfähig, daraus die notwendigen Konsequenzen zu ziehen. So gesehen stellt sich die Frage, ob die Dinosaurier wirklich dümmer waren als der Mensch, völlig neu. Immerhin schafften es die Dinosaurier, rund 170 Mio. Jahre zu überleben. Wohlgemerkt, ohne ihre Umwelt zu zerstören und sich dadurch die Lebensgrundlage zu entziehen. Die Gattung Homo begann vor rund drei Mio. Jahren in Afrika mit den Australopithecinen. So wie es derzeit aussieht, werden wir es jedoch kaum schaffen, noch einmal drei Mio. Jahre zu überleben. Die Bilanz (170 zu 3) spricht somit eindeutig für die Dinosaurier.