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14. Oktober 2006, von Michael Schöfer
Ein Irrtum mit Folgen

In Offenburg ist jetzt im Museum erstmals die 1507 entstandene Weltkarte zu sehen, nach der der neue Kontinent "Amerika" seinen Namen erhielt. "Das Werk markiert die Geschichte eines grandiosen Irrtums: Seinerzeit nahmen der Freiburger Kartograph Thomas Waldseemüller und der Philologe Mathias Ringmann an, Amerigo Vespucci habe 1497 den Kontinent entdeckt - weswegen der italienische Seefahrer zum Namenspatron avancierte", schreibt die Frankfurter Rundschau heute. Und weiter: "Eigentlich müsste das Land jenseits des großen Teichs Columba oder so ähnlich heißen, hatte doch Christopher Kolumbus als Erster seinen Fuß auf dessen Boden gesetzt." Aha, die Amerikaner müßten in Wahrheit Columbianer heißen, zumindest wenn man damals bei der Namensgebung gewissenhaft vorgegangen wäre. Schließlich ist es eine unumstößliche Tatsache, daß, wie die FR schreibt, Kolumbus "als Erster" seinen Fuß auf den Boden des neuen Kontinents gesetzt hat. Ich frage mich jetzt bloß, woher dann später die vielen Indianer gekommen sind, die die Weißen dort massenhaft abgeschlachtet haben. Ob die etwa doch, wie Kolumbus ursprünglich annahm, illegal aus Indien eingewandert sind?