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12. Oktober 2007, von Michael Schöfer
Friedensnobelpreis für Al Gore und IPCC


Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) und der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore bekommen 2007 den Friedensnobelpreis - eine weise Entscheidung des Nobelkomitees. Das IPCC und Al Gore haben schon sehr früh und wissenschaftlich fundiert auf die Gefahren der globalen Klimaänderung hingewiesen. "Wir möchten mit unserer Entscheidung die Aufmerksamkeit für dieses Thema weiter erhöhen", sagte der Vorsitzende des Komitees bei der Bekanntgabe. Al Gore, der im Jahr 2000 bei den Präsidentschaftswahlen scheiterte, obwohl er landesweit 532.994 Stimmen mehr erhielt als sein Konkurrent George W. Bush [1], setzt sich schon seit langem für die Belange der Umwelt ein.

Bereits 1990 errang er mit seinem Buch "Wege zum Gleichgewicht. Ein Marshallplan für die Erde" auf der ganzen Welt große Aufmerksamkeit. Seine Idee trug zur Gründung der "Global Marshall Plan Initiative" bei. Neuerdings hat er mit seinem Dokumentarfilm "Eine unbequeme Wahrheit" die Kinos erobert, wofür er in diesem Jahr sogar den Oscar (bester Dokumentarfilm) bekam.

Die Berichte des IPCC wiederum haben uns auf wissenschaftlicher Grundlage die Dramatik des Klimawandels vor Augen geführt, insbesondere die detaillierten Analysen aus dem Jahr 2001 und 2007. Ohne die Arbeit des IPCC wäre die Klimadiskussion nicht auf dem Stand, auf dem sie sich heute befindet. Für die Politik wird es wegen den faktenreichen Ausarbeitungen des IPCC immer schwerer, sich konkreten Maßnahmen zur Rettung des Weltklimas zu verweigern. Beide Preisträger haben den Nobelpreis vollauf verdient.


Das ist der Weg zum Ungleichgewicht [2]

Der Trend ist ebenso eindeutig wie besorgniserregend [3]

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[1] Wikipedia, Präsidentschaftswahl 2000 (Vereinigte Staaten)
[2] Verwendung mit freundlicher Genehmigung des Bundesamts für Umwelt (BAFU) der Schweizerischen Eidgenossenschaft
[3] IPCC-Bericht 2001, Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger, wissenschaftliche Grundlagen, PDF-Datei mit 428 kb