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29. September 2008, von Michael Schöfer
Der ist ja so blöd...


...blöder geht’s nimmer. Wes Geistes Kind Alexander Lukaschenko ist, zeigt die neuerliche Wahl-Farce in Weißrussland. (Bei dem Gedanken, den Terminus "Geist" überhaupt in Zusammenhang mit dem weißrussischen Diktator zu bringen, sträuben sich einem sämtliche Nackenhaare.) Die Opposition hat bei den Wahlen nämlich keinen einzigen Parlamentssitz erringen "dürfen". Selbst in Nigeria sind sie, was das angeht, wesentlich großzügiger, dort gewährte man den Oppositionsparteien anno 2003 immerhin 33 von 109 Mandaten. Die nigerianischen Wahlen als fair zu bezeichnen, wäre trotzdem eine schamlose Übertreibung. Merke: Auch gefälschte Wahlen wollen geschickt inszeniert sein, doch dazu braucht es ein Minimum an Intelligenz. Offenbar sind die Machthaber in Abuja diesbezüglich ein bisschen besser ausgestattet als der Alleinherrscher in Minsk. Der weißrussische Präsident glaubt anscheinend, beim Bau von Potemkinschen Dörfern gleich ganz ohne Fassade auskommen zu können. Nicht einmal eine Feigenblatt-Opposition will er tolerieren. Realitätsverlust? Hybris? Oder wirklich nur bodenlose Dummheit? Vermutlich von allem etwas. Dass die weißrussischen Wahlen gefälscht sind, fällt jetzt jedenfalls - dank Lukaschenkos Tumbheit - sogar dem naivsten Beobachter auf.