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14. März 2010, von Michael Schöfer
Verwirrend


Früher war alles einfach, da gab es bei analogen Fernsehgeräten bloß Röhre und PAL. Dann kamen digitale Flachbildfernseher auf den Markt und wir bekamen gesagt, dass wir unbedingt auf das Label "HD ready" achten sollten. Kurze Zeit später war "HD ready" bereits veraltet, jetzt musste es plötzlich "Full HD" sein. Wir versuchten mühsam HDMI, DVI, LCD, Plasma, 4:3, 16:9, 16:10, 480p, 720p, 1080i, 1080p, 100 und 200 Hertz-Technik auseinanderzuhalten. Und bei den unterschiedlichen Backlights blickt auch kaum jemand richtig durch. Demnächst soll ja der neueste Schrei auf dem Markt sein: 3D-Fernsehen. Dazu braucht man aber noch eine spezielle 3D-Brille. 3D-Fernseher ohne 3D-Brille sind aber in den Forschungslabors schon in Arbeit. Das Ganze Tohuwabohu hinterlässt jede Menge verwirrte Kunden. Außerdem sind die Bilder der guten alten PAL-Fernseher qualitativ oft besser als die von manchem Digital-Gerät, dafür sind Letztere mindestens vier- oder fünfmal so teuer. Paradox, nicht wahr? Zum Glück gibt es, unabhängig von jeder Technik, beim Fernsehen eine Konstante: das miserable Programm. Das ändert sich komischerweise nicht und ist in all den Jahren gleich schlecht geblieben. Aber darauf kann man sich wenigstens verlassen.