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16. August 2009, von Michael Schöfer
Schwachsinn


Pressemitteilung der FDP zur nationalen Mondmission: "Der Mond kann uns viel über die Erde sagen und die Mission kann einen Beitrag zur Lösung von Umwelt- und Klimaschutzproblemen leisten." Da stellt sich einem natürlich die Frage, was uns der Mond konkret über die Erde sagt. Und insbesondere, welchen Beitrag der atmosphärelose Mond zu unseren Klimaschutzproblemen leisten kann. Erläuterungen dazu sucht man auf der FDP-Website allerdings vergeblich.

Nachtrag (17.08.2009):
Auf meine Frage, welchen Beitrag der atmosphärelose Mond zur Klimaschutzproblematik leisten kann, kam von der Autorin der FDP-Pressemitteilung, Ulrike Flach (MdB), folgende Antwort:

"Das ist sehr einfach zu erklären: nach der gängigen Theorie ist der Mond aus der Erde nach der Kollision mit einem anderen Himmelskörper herausgebrochen. Er ist also ein Teil der Erde. Man kann also auf dem Mond sehen, wie sich die Erde ohne Atmosphäre entwickelt hätte."

Wenn die Erde keine Atmosphäre hätte, wären unsere Klimaprobleme in der Tat gelöst. Allerdings gäbe es dann hier kein Leben, weshalb uns eine solche Entwicklung wiederum vollkommen egal sein kann. Ich habe das Gefühl, man sucht krampfhaft nach einer Begründung für die nationale Mondmission und "Beitrag zur Lösung von Umwelt- und Klimaschutzproblemen" liest sich halt immer gut. Ich hätte jedoch nicht gedacht, dass sich die Diskussion in Berlin auf einem so dürftigen Niveau bewegt, immerhin ist Ulrike Flach Obfrau der FDP im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages und Technologie-politische Sprecherin.