|
Home
| Archiv
| Impressum
05. September 2017, von Michael Schöfer
Joachim Herrmann kennt sich nicht
mal in Bayern aus
Cem Özdemir von den Grünen stellte beim 5er-TV-Duell dem
Spitzenkandidat der CSU eine Frage (ab 1:02:45): "Sie sind
doch eine Partei mit dem C im Namen, warum tun Sie sich so
schwer mit der Schöpfungsbewahrung? Sie müssten doch die
Weltmeister sein bei der Abschaltung der Kohlekraftwerke." Der
bayerische Innenminister Joachim Herrmann konterte: "Wo gibt’s
denn in Bayern noch ein Kohlekraftwerk? Wovon reden Sie denn?"
Das war entweder dumm oder dreist. Özdemir hatte es zwar nicht
parat, was mich etwas enttäuscht hat, aber Herrmann kennt sich
anscheinend nicht einmal in der eigenen Heimat aus:
- Das
GKS-Gemeinschaftskraftwerk im bayerischen Schweinfurt ist
ein Kohlekraftwerk, laut Wikipedia werden dort jährlich
45.000 t Steinkohle verbrannt.
- Das
Kraftwerk im bayerischen Zolling verbrennt ebenfalls
Steinkohle.
- Auch
das Heizkraftwerk im bayerischen Erlangen verbrennt
Steinkohle.
- Block
2 des Heizkraftwerks Nord bei München verbrennt pro Jahr
ca. 800.000 t Steinkohle.
Schade,
dass die meisten, die das TV-Duell der kleineren Parteien
verfolgt haben, wohl kaum im Internet recherchieren werden.
Man müsste mal einen Simultan-Fake-News-Enttarner erfinden,
der Falschaussagen unverzüglich als solche anzeigt. Mit
Künstlicher Intelligenz à la Watson müsste sich das doch
machen lassen. Das wäre eine Mordsgaudi, wenn es auf dem
Bildschirm ständig rot blinken würde.
|
|