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02. September 2017, von Michael Schöfer
Beeindruckend: Merkel denkt nach
Angesichts der Verhaftung von zwei weiteren Deutschen in der
Türkei will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die
Türkeipolitik "vielleicht weiter überdenken". Wie oft
eigentlich noch? Das sagt sie doch schon seit Wochen und
Monaten - ohne dass irgendetwas passiert. Erdogan ist schwer
beeindruckt. (Achtung: Ironie!)
Und so wird es wohl weitergehen:
- Am
24. Februar 2018 wird der Journalist Deniz Yücel ein Jahr
in Haft sein - Bundeskanzlerin Merkel droht damit, ihre
Türkeipolitik "vielleicht weiter zu überdenken".
- Am
24. Februar 2019 wird der Journalist Deniz Yücel zwei
Jahre in Haft sein - Bundeskanzlerin Merkel droht damit,
ihre Türkeipolitik "vielleicht weiter zu überdenken".
- Am
24. Februar 2020 wird der Journalist Deniz Yücel drei
Jahre in Haft sein - Bundeskanzlerin Merkel droht damit,
ihre Türkeipolitik "vielleicht weiter zu überdenken".
- Am
24. Februar 2021 wird der Journalist Deniz Yücel vier
Jahre in Haft sein - Bundeskanzlerin Merkel droht damit,
ihre Türkeipolitik "vielleicht weiter zu überdenken".
- Am
24. Februar 2022 wird der Journalist Deniz Yücel fünf
Jahre in Haft sein - Bundeskanzler Karl-Theodor zu
Guttenberg droht damit, seine Türkeipolitik endgültig zu
überdenken.
Die
Untersuchungshaft in der Türkei kann bis zu fünf Jahre dauern
- ohne Anklage oder Prozess. Yücel könnte also noch in Haft
sein, wenn Angela Merkel schon lange keine Bundeskanzlerin
mehr ist. Einziger Trost: Über ihre Türkeipolitik wird sie
auch noch im Ruhestand nachdenken. Vielleicht. 2024 wird dann
endlich der Entschluss gefasst, die EU-Vortrittsbeihilfen zu
streichen. Schade, dass sie bis dahin schon vollständig
ausgezahlt wurden. Aber Erdogan wird sie bestimmt
zurückzahlen. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
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