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02. Juni 2017, von Michael Schöfer
Der Schneemann steht auf der Roten Liste


Nach der Entscheidung Donald Trumps, die Erderwärmung weiterhin nach Kräften zu unterstützen, hat der IVBR (Internationale Verband zur Bewahrung der Natur und der natürlicher Ressourcen) den Schneemann kurz entschlossen auf die Rote Liste gefährdeter Arten gesetzt. "Wir befürchten, dass der Schneemann nach dem dramatischen Schrumpfen seines natürlichen Habitats nur noch in weit abgelegenen Regionen überleben kann", erläuterte deren Pressesprecher Dan O'Brian die Maßnahme. "Unter Umständen existieren dort aber zu wenig Individuen, um ihre Art zu erhalten."

Bedauerlicherweise ist das Leben des Schneemanns größtenteils noch unerforscht, so ist etwa sein periodisches Verschwinden in den Sommermonaten für die Wissenschaft nach wie vor ein Rätsel. Niemand hat bislang das Rückzugsgebiet gefunden, in dem er seinen Sommerschlaf hält. Zuletzt hat sich das vor allem bei Kindern äußerst beliebte Dickerchen aber auch in den Wintermonaten rar gemacht. Forscher vermuten, dass ihn die - vom Alpenraum ausgehend - zunehmend in Gebrauch kommenden Schneekanonen verschreckt haben. Kein Wunder, Schneemänner sind schließlich für ihre absolute Friedfertigkeit bekannt.

Da die Zerstörung ihres angestammten Lebensraumes dank Trump ungemindert weitergeht, wird man den Schneemann laut IVBR bald bloß noch im Hochgebirge oder in den schier unendlichen Weiten Sibiriens antreffen, doch selbst dort dürften den pessimistischen Prognosen zufolge die letzten ihrer Art spätestens 2080 verschwunden sein. Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigte sich ebenso entsetzt wie entschlossen: "Nichts kann und wird uns bei der Rettung des Schneemanns aufhalten", versicherte sie auf einer spontan einberufenen Pressekonferenz in Berlin. Hoffen lässt uns die internationale Reaktion auf Trumps Ankündigung, denn die Weltgemeinschaft hat sich so einhellig wie nie zuvor für den Erhalt des Schneemanns ausgesprochen.