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21. Mai 2017, von Michael Schöfer
Einziger Haken dabei


Schade, dass sich der Zeitpfeil irreversibel nur in eine Richtung bewegt: in die Zukunft. Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik. Die Vergangenheit lässt sich - je nach Sichtweise zum Glück oder bedauerlicherweise - nicht mehr ändern. Für Computer, die vor kurzem vom WannaCry-Virus befallen wurden, gibt es jetzt ein bisschen Hoffnung: Ein Entschlüsselungs-Tool kann die Daten retten. Einziger Haken dabei: Der Rechner darf nach der Infektion noch nicht ausgeschaltet oder neugestartet worden sein. So war es jedenfalls am 19. Mai auf heise.de zu lesen. Das hätten die Betroffenen früher wissen müssen, denn vier Tage zuvor stand auf heise.de: "Wer von WannaCry oder einem anderen Erpressungstrojaner heimgesucht wurde, sollte sofort seinen Rechner ausschalten – am besten durch Unterbrechung der Stromzufuhr." Leser, die dem Tipp vom 15. Mai gefolgt sind, beißen jetzt wohl in die Tischkante. In der Science-Fiction sind Zeitreisen zwar mithilfe von Wurmlöchern möglich, aber Sie dürfen mir ruhig glauben, in der Realität sind Backups die praktikablere und bedeutend einfachere Lösung.