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16. Mai 2017, von Michael Schöfer
Plastikmüll ist überall


Wissen Sie noch, wie Robinson Crusoe nach dem Schiffbruch am Strand erwachte? Die Verfilmung des Romans von Daniel Defoe hat jedenfalls, trotz des schrecklichen Schicksals seines Helden, bei vielen die Sehnsucht nach tropischen Inseln geweckt. Insbesondere im kühlen und verregneten Europa. Doch das wäre heute gar nicht mehr möglich, weil inzwischen selbst abgelegene Eilande, weitab jeglicher Zivilisation, total zugemüllt sind. Durch Plastikmüll, um genau zu sein. Henderson Island, rund 5.000 km vor der Küste Chiles im Pazifik gelegen, wäre heute als als Ort einer Robinson-Verfilmung völlig ungeeignet, denn man müsste zuvor erst mühsam den Strand reinigen. Eine Sisyphos-Tätigkeit. Die weit abgelegene und unbewohnte Insel zeigt augenfällig, dass in unserer Welt alles miteinander verflochten ist. Egal wo man lebt, man ist nirgendwo mehr vor den negativen Konsequenzen der menschlichen Aktivitäten sicher. Und wenn es keinen Schutz mehr gibt, hilft nur noch die Ursachenbekämpfung. Vermeidungsstrategien sind das Gebot der Stunde. Übrigens nicht bloß beim Plastikmüll, sondern auch bei der Erderwärmung.