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13. Mai 2017, von Michael Schöfer
Linux ist momentan wesentlich sicherer als Windows


Häme verbietet sich normalerweise, aber Behörden und Firmen, darunter viele britische Krankenhäuser, die weder Betriebssystemaktualisierungen einspielen noch Backups machen, sind natürlich selbst schuld, wenn sie sich einen Virus einfangen. Allerdings sind am Cyberkrieg auch noch andere beteiligt, nicht bloß der mehr oder minder unbedarfte User. Bei Microsofts Betriebssystem Windows tauchen ständig neue Lücken auf, die dann notdürftig geschlossen werden müssen. Manchmal in einer Hauruckaktion, wie kürzlich beim hauseigenen Virenwächter "Defender". Hacker konzentrieren sich logischerweise auf den Marktführer, der verspricht aufgrund der Anzahl der Installationen den höchsten Gewinn. Aber Microsoft schlägt sich praktisch von Beginn an mit löchriger Software herum, da wäre es wirklich an der Zeit, das Konzept einmal gründlich zu überdenken.

Die Kenntnis des aktuellen Lochs in Windows stammt von der NSA. Die Geheimdienste spielen eine unrühmliche Rolle, wenn sie die Hersteller nicht rechtzeitig informieren. Ist das nicht hirnrissig: Die eine Hand des Staates verschweigt Lücken, weil sie sich davon Informationen verspricht, die andere soll zugleich Hacker bekämpfen, die diese Lücken ausnutzen. Der User sitzt zwar etwas hilflos ganz am Ende dieser Kette, könnte aber trotzdem seinen Teil dazu beitragen, Hackern das Wasser abzugraben. Obwohl es keine absolut sichere Software gibt, ist wenigstens zu Hause die kostenlose Alternative "Linux" durchaus eine Überlegung wert.

Mein Rat: Auf einem alten PC probehalber mal Xubuntu (eines der vielen Derivate von Ubuntu) aufspielen. Für Anfänger ist obendrein das Portal "ubuntuusers.de" eine wahre Fundgrube an nützlichen Tipps, die den Einstieg erheblich erleichtern. Linux ist aber alles in allem kein Hexenwerk mehr, vor dem man Angst haben muss. Fürs Surfen, für Büroanwendungen und Videos reicht es allemal. Vor allem: Linux ist momentan wesentlich sicherer als Windows.