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08. Mai 2017, von Michael Schöfer
Ein schlechtes Omen


Um die SPD muss man sich wirklich Sorgen machen, in Schleswig-Holstein ist ihr das Kunststück gelungen, trotz höherer Wahlbeteiligung exakt 3.413 weniger Wählerinnen und Wähler von sich zu überzeugen als fünf Jahre zuvor. Mit Ausnahme des SSW haben alle im künftigen Landtag vertretenen Parteien absolut an Stimmen hinzugewonnen, selbst die an der Sperrklausel gescheiterte Linke hat ihr Ergebnis nahezu verdoppelt. Ein schlechtes Omen für die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen, die am kommenden Sonntag stattfindet. Der Schulz-Hype ist wohl schon vorbei, vielleicht fand er ohnehin bloß in den Medien statt. Allerdings sind auch die Umfragen extrem unzuverlässig geworden: Anfang April lag die SPD in Schleswig-Holstein noch drei Prozentpunkte und Mitte März sogar sechs Prozentpunkte vor der CDU. Den Christdemokraten ist es gelungen, das Ergebnis innerhalb von einem Monat total zu drehen, das ist schon beeindruckend. Nun blickt alles auf NRW. Verliert Hannelore Kraft, dürfte das einer anderen Frau am meisten nutzen: Angela Merkel. Doch Vorsicht, in fünf Monaten kann sich, wie wir oft genug feststellen, noch viel ändern.