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31. Dezember 2016, von Michael Schöfer
Die Unsicherheit ist in hohem Maße beunruhigend


Donald Trump hält Wladimir Putin für "sehr schlau". Und Trump glaubt vermutlich, dass er Putin das Wasser reichen kann. Wenn er sich da mal bloß nicht täuscht. Dass wir 20 Tage vor seiner Inauguration immer noch nicht wissen, was der Milliardär im Weißen Haus eigentlich machen will, ist bezeichnend. Hoffentlich hat wenigstens Trump ein bisschen mehr Klarheit über seine eigenen Absichten. Wenn er die Spannungen mit Russland abbauen will, ist das an sich zu begrüßen. Es kommt nur auf den Preis an, den er dafür zu zahlen bereit ist. Viele trauen ja Trump zu, dass er im Rahmen eines Deals jeden bereitwillig verkauft, solange es sich aus seiner Sicht lohnt. Man wüsste gerne, ob dieses Bild realistisch oder ein von den Medien gezeichnetes Zerrbild ist. Allein die Unsicherheit, dass beides zutreffend sein könnte, ist in hohem Maße beunruhigend. Falls ihn Putin aufs Kreuz legt, wird’s brandgefährlich, denn schon im Vorwahlkampf hat sich Trump als unberechenbar und aggressiv entpuppt. Eine Kombination, die besorgniserregend ist - insbesondere beim Oberbefehlshaber der stärksten Militärmacht der Welt und Gebieter über die amerikanischen Nuklearwaffen.