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04. November 2016, von Michael Schöfer
Nur besorgt, reagiert hat
keiner
Wann und mit welchen Mitteln stoppt man Diktatoren? Nicht,
dass ich Recep Tayyip Erdogan mit Hitler vergleichen will.
Gott behüte. Aber nach dem 30. Januar 1933 stellte sich den
Europäern schon einmal die gleiche Frage: Wann und mit welchen
Mitteln stoppt man Diktatoren?
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Nach dem Reichstagsbrand im Februar 1933, als die ersten
Konzentrationslager entstanden und politische Gegner
verhaftet und teilweise sogar ermordet wurden?
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Nach dem Erlass des Ermächtigungsgesetzes vom 24. März
1933, das Hitler diktatorische Vollmachten verlieh?
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Nach dem 2. Mai 1933, als er die Gewerkschaften
gleichschaltete?
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Nach dem 22. Juni 1933, als die SPD verboten wurde?
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Nach dem 5. Juli 1933, als sich die übrigen Parteien
auflösen mussten?
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Nach dem 30. Juni 1934, als er unter dem Vorwand eines
Putsches Ernst Röhm und weitere 150 bis 200 Menschen
inner- und außerhalb der NSDAP ermorden ließ?
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Nach Erlass der Nürnberger Gesetze am 15. September 1935?
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Nach der Rheinlandbesetzung im März 1936?
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Nach der Reichspogromnacht am 9. November 1938?
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Nach dem "Anschluss" Österreichs im März 1938?
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Nachdem Hitler im September 1938 androhte, in die
Tschechoslowakei einzumarschieren?
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Nach dem Einmarsch in die tschechische Republik im März
1939?
Stets waren die Nachbarn bloß besorgt. Okay, ernsthaft
besorgt. Reagiert hat allerdings keiner. Im Gegenteil, sie
haben versucht, den Diktator zu beschwichtigen. Und am 1.
September 1939, als Hitler mit dem Überfall Polens den Zweiten
Weltkrieg entfachte, war es dann zu spät.
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