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30. September 2016, von Michael Schöfer
Heute beklagt er die Folgen seiner eigenen Politik


Joschka Fischer schreibt in der Süddeutschen: "Offensichtlich sind die Fundamente der westlichen Welt - Europa, Transatlantismus und Westbindung - ins Rutschen geraten, ohne dass die möglichen Konsequenzen dieser Entwicklung bisher wirklich wahrgenommen wurden." Er macht sich, wie so viele andere, große Sorgen. Seine Analyse, was das bedeuten könnte, ist korrekt. Über die Ursachen der Erosion liest man von ihm jedoch nichts. In Deutschland haben zum Beispiel die "Agenda 2010" (Hartz IV) und die Rentenreformen der rot-grünen Bundesregierung unter Gerhard Schröder viel Unheil angerichtet. Die Menschen haben berechtigte Angst vor dem sozialen Abstieg und der Altersarmut. Vizekanzler war damals ein gewisser Joseph Martin Fischer, genannt "Joschka". Mit anderen Worten: Heute beklagt er die Folgen seiner eigenen Politik. Sehen will er die Zusammenhänge aber offenbar immer noch nicht.