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| Impressum 20. September 2018, von Michael Schöfer Dumm, dümmer, GroKo Dem "Peter-Prinzip" zufolge werden Beschäftigte bis zu der Stufe befördert, auf der sie sich als inkompetent erweisen. "In einer Hierarchie neigt jeder Angestellte dazu, bis zu einer Stufe aufzusteigen, der er nicht mehr gewachsen ist." [1] Letztlich sind dann alle Stellen mit Unfähigen besetzt. Die Bundesregierung toppt das Ganze noch und bereichert uns mit dem "Maaßen-Prinzip": Jemand, der seine Inkompetenz bereits mehrfach unter Beweis gestellt hat, wird trotzdem noch einmal eine Stufe nach oben gehievt. Selbst Anhänger der Regierungsparteien schütteln den Kopf. Die Regierenden haben völlig den Kontakt zur Realität und zum normalen Leben verloren, heißt es allenthalben. Der Vorwurf ist berechtigt. Maaßen bekommt in seinem künftigem Job gut 2.500 Euro mehr als vorher - jeder andere sehnt eine solche "Bestrafung" geradezu herbei. Wie will man das einem normalen Arbeitnehmer erklären? Vermutlich würden sich die meisten Unternehmen von so einem Mitarbeiter trennen anstatt ihn zu befördern, aber unter der Käseglocke des Berliner Regierungsviertels gelten eben andere Gesetze. Die Kanzlerin macht, was sie immer macht: nichts. Die SPD macht, was sie immer macht: Anfangs nimmt sie den Mund zu voll, kuscht hernach und trägt am Ende aus "Verantwortung für das Land" jede Sauerei mit. Zwar wird der Geduldsfaden der Sozialdemokraten angeblich ständig dünner, reißen tut er jedoch nie. Ob sie damit bei der Landtagswahl in Bayern ein zweistelliges Ergebnis erreichen? 10 Prozent wären nämlich ein Riesenerfolg. (Achtung: Ironie!) Die Ungleichbehandlung gehört zum Markenkern dieser Regierung, der Diesel-Skandal ist hierfür ein weiteres Beispiel. Wenn ich ohne Genehmigung mein Motorrad frisieren würde, käme ich bestimmt nicht ungeschoren davon. Folge wäre der Verlust des Versicherungsschutzes, das Erlöschen der Betriebserlaubnis, Punkte in Flensburg, ein Bußgeld und unter Umständen sogar der Entzug der Fahrerlaubnis. Von Schadenersatzzahlungen nach einem Unfall ganz zu schweigen. Hardware-Nachrüstung auf Kosten von Volkswagen? Fehlanzeige! Schadenersatz für die Halter? Pustekuchen! Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hält nach wie vor seine Hand schützend über den Autobauer. Wie die Gerichte urteilen, ist noch offen. Ob ich ebenfalls so großen Beistand von Scheuer zu erwarten hätte? Wohl kaum. Es bewahrheitet sich einmal mehr die uralte Volksweisheit: "Die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen." Es ist rational nicht zu erklären, Politiker stehen in puncto Ansehen ihrer Berufsgruppe ohnehin schon ziemlich weit unten, laut einer repräsentativen Umfrage von Forsa auf dem viertletzten Platz. Am Ende der Liste befinden sich seit Jahren die Versicherungsvertreter. [2] Die GroKo setzt freilich alles daran, den Versicherungsvertretern ihren angestammten Platz streitig zu machen. Und das Schlimme daran ist, es könnte durchaus gelingen. Meine Anerkennung: Eine bemerkenswerte Methode, als Berufsgruppe kollektiv Selbstmord zu begehen. ----------
[1]
Raymond Hull/Laurence J. Peter, Das
Peter-Prinzip
[2] dbb, Bürgerbefragung "Öffentlicher
Dienst", Einschätzungen, Erfahrungen und Erwartungen der
Bürger, 2018, PDF-Datei mit 2,7 MB
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