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12. Januar 2020, von Michael Schöfer
Eine gute und eine schlechte Nachricht


Zunächst die gute Nachricht: Die CO2-Emissionen in Deutschland sollen nach Angaben des Berliner Thinktanks Agora Energiewende im vergangenen Jahr um mehr als 50 Millionen Tonnen (= -7 %) gesunken sein. Vorausgesetzt diese vorläufige Schätzung stimmt, ist das natürlich erfreulich, wenngleich Deutschland damit seinen Klimazielen nach wie vor hinterherhinkt.

Die schlechte Nachricht: Der Rückgang ist der Sonnen- und der Windenergie zu verdanken, im Verkehrssektor sind die Emissionen sogar gestiegen. Der Ausbau der Windenergie stockt jedoch, der Bau neuer Windräder an Land ist 2019 mit einem Minus von mehr als 60 Prozent buchstäblich eingebrochen und befindet sich mit einem Nettozuwachs von mageren 854 Megawatt noch unter dem Wert von 1998. Schuld sind die verschärften Rahmenbedingungen der Bundesregierung (z.B. Abstand zur Wohnbebauung). Die Politik macht also genau das zunichte, was uns 2019 den Rückgang der CO2-Emissionen bescherte. Und im Verkehrssektor wird ein Tempolimit auf Autobahnen noch immer abgelehnt. Bundeskanzlerin Angela Merkel will ja angeblich die Brisanz des Klimawandels erkannt haben. Aber warum tut sie nicht "alles Menschenmögliche" (Zitat Neujahrsansprache) dagegen?