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26. Oktober 2019, von Michael Schöfer
Donald Trumps magere Bilanz


Wow, welch großartige Bilanz von Donald Trumps bisheriger Regierungszeit:
  • Das Handelsbilanzdefizit der USA betrug im Jahr 2018 satte 887,3 Mrd. US-Dollar (im Jahr vor seinem Amtsantritt waren es noch 749,8 Mrd. $). Und es sieht nicht so aus, als ob sich das im laufenden Jahr grundlegend ändert. Im Gegenteil, das Handelsbilanzdefizit der ersten acht Monate 2019 ist 11 Mrd. US-Dollar höher als das des entsprechenden Vorjahreszeitraums.
  • Das Haushaltsdefizit der US-Regierung ist im Finanzjahr 2019 (01.10.2018 - 30.09.2019) um schier unglaubliche 26 Prozent auf 984 Mrd. US-Dollar gestiegen (im letzten Amtsjahr von Barack Obama betrug es 585 Mrd. $).
Trumps Wirtschaftspolitik "funktioniert", meint jedenfalls US-Finanzminister Mnuchin. Damit sind es schon einmal zwei, die davon felsenfest überzeugt sind: Trump und Mnuchin.

Ansonsten fällt die Bilanz des größten Dealmakers ever ebenfalls ziemlich ernüchternd aus:
  • kein neues Atomabkommen mit dem Iran
  • kein Atomabkommen mit Nordkorea (obwohl sich Trump eigenen Angaben zufolge in den "Raketenmann" Kim Jong-un "verliebt" hat)
  • kein Handelsabkommen mit der Volksrepublik China
  • die NATO verunsichert, die Verbündeten brüskiert und die Kurdenmiliz YPG verraten (weil sie, so Trumps absurde Begründung, den Amerikanern 1944 bei der Landung in der Normandie nicht geholfen hätten)
Und zu Hause droht ein Amtsenthebungsverfahren, weil er offenbar seine Macht zu Wahlkampfzwecken missbrauchte. Gibt es überhaupt irgendetwas Positives über das vulgäre Kind im Oval Office zu berichten?