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30. August 2019, von Michael Schöfer
Wofür steht Franziska Giffey?


Franziska Giffey wird ja gerade zur Hoffnungsträgerin der SPD hochgejazzt. Sie sei "eine Ost-Versteherin, die auch im Westen ankommt", glaubt der Deutschlandfunk. Die taz attestierte ihr, eine "Instinktpragmatikerin" zu sein. Giffey scheint mit den Menschen zu können, jedenfalls ist das der Kern ihres Images. Dass sie wegen der Unsicherheit hinsichtlich des Bestands ihres Doktortitels nicht für den SPD-Vorsitz kandidiert, wird in den Gazetten allgemein bedauert. Allerdings tauchte sie Anfang August weder beim ZDF-Politbarometer unter den zehn wichtigsten Politikern noch beim ARD-DeutschlandTrend im Ranking der beliebtesten Politiker auf. Eine Hoffnungsträgerin ohne aktuellen Tabellenplatz? Ob Giffey mehr als eine von den Medien gehypte Politikerin ist, muss sich erst noch erweisen. Um das herauszufinden, wäre ein Blick auf ihre politischen Positionen hilfreich, doch bei Wikipedia findet man nichts, was über das enge thematische Spektrum der Bundesfamilienministerin hinausgeht. Was denkt Giffey über Auslandseinsätze der Bundeswehr oder über die Wiedereinführung der Vermögensteuer? Auf der Website "franziska-giffey.de" findet man unter der Rubrik "Standpunkte - Erfahren Sie mehr über die Standpunkte von Franziska Giffey" nichts. Gar nichts! "Die Seite konnte nicht gefunden werden", heißt es dort. Das ist in meinen Augen ziemlich dünn. Wofür steht Franziska Giffey? Antwort: Man weiß es nicht genau… Dennoch wird sie von den Medien hochgeschrieben. Sie wäre nicht die erste Politikerin (oder der erste Politiker), die den Vorschusslorbeeren am Ende nicht gerecht wird, ihr Heiligenbild könnte daher rasch wie eine Seifenblase zerplatzen.