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21. August 2019, von Michael Schöfer
Es genügt nicht, darüber zu sprechen


Bundeskanzlerin Angela Merkel hat auf dem Treffen mit den Regierungschefs der nordischen Staaten in Bezug auf den Klimawandel gesagt: "Der Preis des Nichtstuns wird mit Sicherheit höher sein als der Preis des Handelns." (Frankfurter Rundschau vom 20.08.2019) Stimmt absolut, nur hat Merkel bereits 2007 großen Wert auf den Klimaschutz gelegt, als sie gemeinsam mit Sigmar Gabriel Grönland besuchte: "Ich glaube, dass vor uns für die Bekämpfung des Klimawandels sehr entscheidende Jahre liegen." (Die Welt vom 16.08.2007) "Wir müssen vorangehen, um aufzuhalten, was die Menschheit zur Erderwärmung beiträgt." (FAZ vom 17.08.2007) Was ist unterdessen passiert? Nicht allzu viel. 2007 emittierte Deutschland Treibhausgase von 973,9 Mio. t CO2-Äquivalente, 2018 sind es nach vorläufigen Schätzungen 866 Mio. t CO2-Äquivalente gewesen (-11 %). Das Klimaziel von 751 Mio. t im Jahr 2020 werden wir deutlich verfehlen. Die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen hat es auf den Punkt gebracht: "Ich möchte unterstreichen, dass wir angesichts der Folgen des Klimawandels natürlich handeln müssen. Es genügt nicht, darüber zu sprechen." Genau das ist hierzulande passiert: Merkel hat zwar viel über Klimaschutz geredet, aber nur unzureichend gehandelt. Im Verkehrsbereich sind die CO2-Emissionen heute so hoch wie im Jahr 1990! Man könnte es auch so ausdrücken: Merkel hat versagt.