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06. August 2019, von Michael Schöfer
Das Mitgefühl wirkt aufgesetzt und unecht


US-Präsident Donald Trump macht die Hetze in den sozialen Medien im Internet für Gewalttaten verantwortlich. Ach! "Unsere Nation muss Rassismus, Intoleranz und weißes Übermachtsdenken mit einer Stimme verurteilen." Diese "finsteren Ideologien" müssten besiegt werden. Hass habe keinen Platz in Amerika. Wahre Worte, bloß mit einem kleinen Schönheitsfehler: Trump ist bekanntlich selbst einer der größten Hetzer unter der Sonne Amerikas. Und Twitter ist sein liebstes Werkzeug.

Welch ein Kontrast: Am 17. Juni 2015 erschoss ein weißer Rassist in einer Kirche in Charleston/South Carolina neun Afroamerikaner. Der damalige US-Präsident Barack Obama machte das laxe Waffenrecht für derartige Massaker verantwortlich, das Land müsse seine Haltung zu Waffen überdenken. Ergreifend: Auf der Trauerfeier in Charleston sang Obama das Kirchenlied "Amazing Grace".

Dagegen wirkt das Mitgefühl bei Donald Trump aufgesetzt und unecht, er ist offenkundig absolut unfähig, der geschockten Nation Trost zu spenden. Bei diesem furchtbaren Menschen wenig verwunderlich.