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13. Juli 2019, von Michael Schöfer
Aufrechnungen sind keine Einbahnstraße


Georg Friedrich Prinz von Preußen stellt als Oberhaupt des Adelshauses Hohenzollern Ansprüche, er will zahlreiche Kunstwerke haben und ein unentgeltliches Wohnrecht im Potsdamer Schloss Cecilienhof. Wenn der Preußenprinz im Gegenzug für die Schäden seiner Familie haftet, die sie im Laufe der Geschichte angerichtet hat, müsste er wohl noch viele Milliarden bezahlen. Im Ersten Weltkrieg haben immerhin 17 Mio. Menschen ihr Leben verloren. Aufrechnungen sind keine Einbahnstraße. Doch der Ururenkel von Wilhelm II. will nur Werte einsacken, keine Entschädigung leisten. Und wer sich damit befasst, wie der Adel einst überhaupt zu seinen Besitztümern gekommen ist, müsste im Grunde dafür eintreten, deren ererbtes Hab und Gut zum Wohle der Allgemeinheit zu enteignen. War es wirklich so schlimm? Ja, noch viel schlimmer.