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13. Juli 2019, von Michael Schöfer
Kein Wähler hatte Ursula von der Leyen auf dem Zettel


Nun macht mal halblang: Kein Wähler hatte im Mai Ursula von der Leyen auf dem Zettel, als er bei der Europawahl seine Stimme abgab. Und nun soll die EU in die Krise stürzen, bloß weil von der Leyen im EU-Parlament scheitern könnte? Angeblich sei dann in Deutschland auch die GroKo am Ende. Die EU-Parlamentarier sind doch ihren Wählern verpflichtet, gegenüber den Staats- und Regierungschefs besteht überhaupt keine Bringschuld. Im Gegenteil, zuerst mit dem Spitzenkandidatenmodell den Wählern weismachen, sie hätten mit ihrer Stimmabgabe Einfluss auf die Zusammensetzung der EU-Kommission, aber nach der Wahl "ätsch, ätsch" rufen und völlig unerwartet von der Leyen aus dem Hut zaubern. Erst den Wählerwillen ignorieren, um anschließend den Beleidigten zu spielen, wenn sich andere weigern, die bittere Kröte zu schlucken. So zerstört man die Demokratie.