
| Home
| Archiv | Impressum 11. Oktober 2025, von Michael Schöfer Macron hat abgewirtschaftet Frankreich befindet sich zweifellos in einer schwerwiegenden politischen Krise, aber darüber wird bei uns leider sehr einseitig berichtet, was wiederum Ursache der weitverbreiteten Verständnislosigkeit ist. "Drastische Sparmaßnahmen stehen an, um den hohen Schuldenberg Frankreichs in den Griff zu kriegen. Sollte dies nicht gelingen, droht Frankreich, noch tiefer in die Schuldenkrise zu rutschen", schreibt etwa tagesschau.de. [1] Mit "Sparmaßnahmen" sind natürlich Einschnitte im Sozialbereich gemeint. Was hierzulande fast völlig ausgeblendet wird, ist jedoch die schier unerträgliche Kluft zwischen Arm und Reich. Warum eigentlich? Warum sind die deutschen Medien blind für die Vermögensexplosion der Schlossbesitzer und Penthouse-Bewohner, während sie im gleichen Atemzug den weniger Begüterten empathielos empfehlen, den Gürtel gefälligst enger zu schnallen? Laut Eurostat sind die Realeinkommen in der Amtszeit von Macron zwischen 2017 und 2024 um 3,12 Prozent gesunken. [2] Das Vermögen der Reichen erlebte hingegen einen enormen Wachstumsschub. Das Gesamtvermögen der 500 reichsten Franzosen ist zwischen 2017 und 2025 von 571 Mrd. Euro auf 1.128 Mrd. Euro gestiegen und hat sich damit nahezu verdoppelt (seit 1996 sogar vervierzehnfacht). Aber gespart werden soll natürlich bei den unteren und mittleren Einkommensbeziehern, die in den oberen Etagen der französischen Gesellschaft dürfen weiterhin Champagner trinken. ![]() Vor diesem Hintergrund kann man doch die Wut der Franzosen leicht nachvollziehen. Und es ist genauso verständlich, dass sie sich von der neoliberalen Politik ihres Präsidenten nicht länger veräppeln lassen wollen. Immanuel Macron, der Präsident der Reichen, hat buchstäblich abgewirtschaftet.
---------- [1]
tagesschau.de vom 11.10.2025
[2]
Eurostat, Realeinkommen, abgerufen am
11.10.2025, last update: 10/10/2025 11:00
[3]
Daten des Wirtschaftsmagazins "Challenges"
|
||||||||||