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13. März 2007, von Michael Schöfer
Gen-Mais gefährlich


"Französische Wissenschaftler haben nach eigenen Angaben erstmals nachgewiesen, dass ein bereits zugelassenes Gentechnik-Produkt nicht als unbedenklich eingestuft werden kann. In einem Tierversuch mit der Gen-Mais-Sorte MON863 gefütterte Ratten hätten Vergiftungssymptome und Schädigungen von Leber und Nieren aufgewiesen", meldet die Frankfurter Rundschau heute. Und das Tollste daran, MON863 ist in der EU als Lebens- und Futtermittel zugelassen. Na, dann guten Appetit. Der Hersteller, das Biotechnologie-Unternehmen Monsanto aus St. Louis im US-Bundesstaat Missouri, hat angeblich versucht, "die Veröffentlichung der Daten zu verhindern, die aus dem Jahr 2002 stammen. Erst 2005 erzwang Greenpeace gerichtlich die Offenlegung der Daten". [1] Natürlich bestehe trotz allem keine Gefahr für die Bevölkerung. Sagt man zumindest. Es werde nämlich "sehr akribisch darauf geachtet, dass kein gentechnisch veränderter Mais in Lebensmittel gelange". Ja, ja, wer's glaubt...

"Eine neue Studie zur Gentechnik der GfK-Marktforschung vom Dezember kommt zu dem Ergebnis, dass die große Mehrheit der Verbraucher keine gentechnisch veränderten Lebensmittel essen möchte. 74,9 Prozent der Konsumenten lehnen laut der Studie die Entwicklung und Einführung von gentechnisch veränderten Lebensmitteln generell ab. Nur 6,7 Prozent befürworten diese Praktiken, 18,3 Prozent stehen dem Thema gleichgültig gegenüber." [2] Dennoch werden wir immer wieder mit diesem Genmist konfrontiert. Und wer ist schuld daran? Eine profitsüchtige Lebensmittelindustrie und gewissenlose Politiker, die das Volk treten, aber nicht vertreten. Ja, ich sage gewissenlos. Wer mit dem Leben von Menschen spielt, hat kein anderes Attribut verdient.

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[1] Kölner Stadt-Anzeiger vom 13.07.2007
[2] Frankfurter Rundschau vom 21.02.2007