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"Falls Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann bedeutet sie das Recht darauf, den Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen."
(George Orwell, 1903-1950,
britischer Schriftsteller)
"Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben."
(André Gide, 1869-1951,
französischer Schriftsteller)
"Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht."
(Abraham Lincoln, 1809-1865,
amerikanischer Politiker)
"Ich sah an alles Tun, das unter der Sonne geschieht, und siehe, es war alles eitel und Haschen nach Wind."
(Kohelet Salomo)



13. Oktober 2024, von Michael Schöfer
Von der Wahlpropaganda bitte nicht einlullen lassen


Die Bundestagswahl wirft ihre Schatten voraus. Und aufmerksame Wählerinnen und Wähler dürften sich bereits jetzt veräppelt vorkommen. Die oppositionelle Union ist angeblich so einig wie nie, CSU-Chef Markus Söder will sogar das Stänkern gegen Kanzlerkandidat Friedrich Merz unterlassen. Diesmal aber wirklich, bei allem, was ihm heilig ist. Was das sein könnte, darüber gehen die Meinungen allerdings auseinander. Bekanntlich versprach er das 2021 auch dem damaligen CDU-Vorsitzenden Armin Laschet, hat es aber zu dessen Leidwesen nicht eingehalten. Schauen wir mal, ob Söder sein übergroßes Ego tatsächlich im Zaum halten kann. Wetten würde ich darauf jedenfalls nicht.




09. Oktober 2024, von Michael Schöfer
Die übersehene Pandemie


Die Corona-Pandemie soll 2020 begonnen und verheerende Auswirkungen gehabt haben. Doch das ist eine faustdicke Lüge, die nur zur Täuschung der Menschheit erfunden wurde. In Wahrheit gibt es schon seit Jahren eine von den Virologen - fahrlässig oder vorsätzlich - übersehene Pandemie. Eine, die viel, viel schlimmer ist als das harmlose Corona-Grippchen. Mindestens seit 2017 grassiert nämlich auf unserer Planetenscheibe ein schreckliches Verdummungsvirus, gegen das es offenbar keinerlei Therapie zu geben scheint. Von Impfungen ganz zu schweigen. Und Patient Null war kein Geringerer als der damalige Chefredakteur der Washington Post. 30.573 belegbare Wahrheiten verkündete Donald Trump während seiner vierjährigen Amtszeit von 2017 bis 2020, doch die Redaktion der 1877 gegründeten Hauptstadtzeitung war einfach zu dumm, deren Wahrheitsgehalt zu erkennen. Es sollen angeblich 30.573 Lügen gewesen sein. Pah! Sehen Sie, das ist die teuflische Kraft des Virus.




05. Oktober 2024, von Michael Schöfer
Wo bleibt da der Optimismus?


Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber man ist ja derzeit schon froh, wenn man morgens aufwacht und die Welt ist zwischenzeitlich nicht untergegangen. Okay, zugegeben, dann hätte sich das mit dem Aufwachen ohnehin erledigt. Doch momentan kommt echt viel zusammen. Viel zu viel, wenn Sie mich fragen. In der Ukraine führt der Atombombendroher Putin nun seit fast drei Jahren Krieg. Überlagert wird das dortige Gemetzel vom Gemetzel in Nahost, das immer größer wird und sogar zum Flächenbrand mutieren könnte. Eine ganze Region steht vor dem Abgrund und reißt uns vielleicht mit hinein. Andere Gemetzel, etwa das im Sudan, nehmen wir bestenfalls am Rande zur Kenntnis. Die haben alle definitiv mehr Quentin Tarantino-Filme geguckt, als ihnen gut getan hat.




05. Oktober 2024, von Michael Schöfer
Schlag nach bei Machiavelli


Falls sich das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) an Landesregierungen beteiligt, fordert BSW-Chefin Wagenknecht dafür als Vorbedingung, in die Präambel der jeweiligen Koalitionsverträge eine Aufforderung an die Bundesregierung hineinzuschreiben. "Wir werben dafür, den Ukraine-Krieg auf diplomatischem Weg zu beenden. Wir appellieren an die Bundesregierung, nicht weiter auf die militärische Karte und auf Waffenlieferungen zu setzen", soll etwa in Sachsen festgeschrieben werden. Und nach kurzem Zögern haben Michael Kretschmer (CDU), Dietmar Woidke (SPD) und Mario Voigt (CDU) auch wie gewünscht geliefert. In einem gemeinsamen Gastbeitrag in der FAZ plädieren sie "für einen Waffenstillstand und Verhandlungen" zwischen der Ukraine und Russland. Voilà, geht doch!




08. September 2024, von Michael Schöfer
Für die Union wäre das der Worst Case


Der CDU-Bundesvorstand hat Armin Laschet am 19. April 2021 zum Kanzlerkandidaten der Union ernannt, die von vielen geforderte Abstimmung der Parteibasis wurde abgelehnt. Eine Fehlentscheidung, wie wir heute wissen, denn Markus Söder wäre der beliebtere und vielleicht auch erfolgreichere Kandidat gewesen. Die Union hätte es besser wissen müssen, denn kurz zuvor ergab eine repräsentative Umfrage von infratest dimap, dass 54 Prozent der Bundesbürger den CSU-Vorsitzenden für den geeigneteren Kanzlerkandidaten hielten, lediglich 19 Prozent gaben Armin Laschet den Vorzug. Bei den Anhängern der Union war der Abstand noch deutlicher: 79 Prozent für Söder und bloß 29 Prozent für Laschet. Der CDU-Bundesvorstand entschied trotzdem anders, der Rest, die Niederlage bei der Bundestagswahl im September 2021, ist Geschichte.




06. September 2024, von Michael Schöfer
Wir genießen das Hinterwäldler-Image zu Recht


2024 wird wahrscheinlich das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. In der gesamten zurückliegenden 12-Monats-Periode war es durchgehend mindestens 1,5 Grad wärmer als in der vorindustriellen Zeit. Momentan (Stand August 2024) liegen wir 1,64 Grad über dem Referenzzeitraum von 1850 bis 1900. Was bei den einen Abwehrreflexe auslöst (bitte kommen Sie mir nicht schon wieder damit!), bestätigt andere in ihrem tiefen Pessimismus (haben wir es euch nicht schon immer gesagt?). Beides ist verständlich, dennoch werden das Klima und die aus der Erderwärmung resultierenden Folgen dadurch um keinen Deut besser oder schlechter. Wir bewegen uns nämlich auf rein physikalischem Gebiet, im vorliegenden Fall ist das die Absorption von klimarelevanten Molekülen (Kohlendioxid, Methan, Lachgas etc.). Je höher deren Anteil in der Erdatmosphäre, desto größer ist dort die Wärmeenergie. Was einzig und allein hilft, ist die drastische Reduzierung der Emissionen. Eigentlich ganz einfach.




02. September 2024, von Michael Schöfer
Immer diese Gockel mit ihrem Imponiergehabe


Ach, immer diese Gockel mit ihrem sinnlosen Imponiergehabe. Nein, ich rede jetzt nicht über Emmanuel Macron, der zur Unzeit die Nationalversammlung aufgelöst hat und sich danach wie ein kleiner Louis XIV aufspielt: L’État, c’est moi (Der Staat, das bin ich!). Und wehe, wenn sich die stärkste Parlamentsfraktion erdreistet, Seiner Majestät eine Premierministerin vorzuschlagen. Reden wir also ausnahmsweise nicht vom französischen Sonnenkönig, sondern zur Abwechslung einmal vom sächsischen Gockel.